EuroBABEL Ob-Ugric (2009-2012)

Die obugrischen Sprachen in Nordwest-Sibirien sind vom Aussterben bedroht. Die sehr verschiedenen Dialekte des Chantischen ("Ostjakischen") werden nur von einigen Tausenden gesprochen, während das Mansische ("Wogulische") heute wahrscheinlich von weniger als tausend Menschen aktiv beherrscht wird. Ziel des Projekts Ob-Ugric languages: conceptual structures, lexicon, constructions, categories war, die beiden obugrischen Sprachen möglichst umfassend digital zu katalogisieren und zu dokumentieren.

Das Projekt gehörte zu einem von fünf Projekten, die im „European Collaborative Research“-Programm „EuroBABEL“ ausgewählt (BABEL steht für „Better Analyses Based on Endangered Languages) und durch die European Science Foundation sowie die nationalen Forschungsförderungsinstitutionen (in Österreich: FWF) gefördert wurden.

Zum gesamten Projekt gehörten Teilprojekte in München, Helsinki, Szeged und Wien. Die Hauptkoordination lag in München (Projektleiterin: Prof. Dr. Elena Skribnik, Koordinatorin: Mag. Veronika Bauer).

Das Wiener Teilprojekt wurde vom 1. Oktober 2009 bis 30. September 2012 vom FWF gefördert, unter Projektnummer I 265-G03. Die Universität Wien war vor allem für die Materialien und Analysen des Nordmansischen zuständig; alle bearbeiteten Materialien stehen ForscherInnen und allen Interessierten auf der Projekthomepage zur Verfügung. Im Wiener Team arbeiteten

S. auch

Ob-Ugrian Database: Text Corpora and Dictionaries (2014-2017)

Ob-Ugrian Database: Text Corpora and Dictionaries (2014-2017)

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Nachfolgeprojekt des großen Ob-ugrischen EuroBABEL-Projekts. Das Projekt wird gemeinsam mit der Universität München durchgeführt (Leitung: Prof. Dr. Elena Skribnik), und finanziert in Kooperation von FWF (das Wiener Teilprojekt) und DFG (das Münchner Teilprojekt).

In Wien wird das Projekt von Prof. Timothy Riese geleitet, weitere Mitarbeiterinnen sind Mag. Viktória Eichinger sowie (geringfügig beschäftigt) Anna Wolfauer. Das Projekt beginnt am 1. Juli 2014 und endet am 30.6.2017.

Auch hier stehen die zwei ob-ugrischen Sprachen, das Mansische und das Chantische, im Vordergrund. Während die Münchner Team mit der Erforschung des Chantischen, insbesonders des Jugan-Chantischen, beschäftigt ist, widmet sich die Wiener Team dem Westmansischen, vor allem dem Pelymer Dialekt. Im Rahmen des Projekts werden sämtliche vorhandene Texte aus dem Pelymer und dem Nordvagilsker Dialekt digitalisiert und im Internet einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Hierbei werden die Texte transkribiert (IPA), morphologisch und lexikalisch analysiert und ins Englische übersetzt. Nach Möglichkeit werden Texte auch anderer westmansischer Mundarten bearbeitet.

Weitere Informationen auf der Münchner Projektwebsite.