Wir werden 50!
Am 27.-28.5.2024 feiert die Wiener Finno-Ugristik ihr 50jähriges Bestehen – mit wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionen und Begegnungen mit alten und neuen Freund*innen.
Ort: Aula am Campus (Spitalgasse 2-4), Hof 1.11.
Alle Interessierten, Kolleg*innen, ehemalige und aktuelle Mitarbeiter*innen, Studierende und Absolvent*innen sowie alle Freund*innen der Finno-Ugristik sind herzlich eingeladen.
Die Vorträge und Podiumsdiskussionen werden bei Interesse auch über Zoom übertragen. Interessierte werden gebeten, sich bei Jeremy Bradley zu melden.
Programm (Änderungen vorbehalten!)
Montag 27.5
10:00 Eröffnung und Grußworte des Dekans
11:00 – 13:00 Die Finno-Ugristik in der europäischen Wissenschaft und Universitätsstruktur: Zukunftsaussichten und Existenzfragen
Keynote talk: Erzsébet Barát (CEU / Szeged): Critical Pedagogy to Subvert the Cooptation of Universities Caught in Contemporary Authoritarian Regimes
In my talk, I shall revisit recent attacks on academic autonomy and freedom of research, reading their success as the outcome of their intensified domestication of critical thinking over the past 14 years. That process is indexical of the intertwined pressure of commodified/capitalized higher education and post-democratic centralization of power. Regarding the future, I argue for moving beyond the dominant logic of hate rhetoric of the ongoing ‘culture war’ in the direction of affective solidarity (Hemmings 2012).
Podiumsdiskussion mit Erzsébet Barát (CEU / Szeged); Birute Klaas-Lang (Universität Tartu); Andrea Seidler (Finno-Ugristik Wien), Antje Wischmann (EVSL - Skandinavistik Wien). Moderation: Johanna Laakso.
13:00 Mittagspause
14:30 Literatur- und Kulturwissenschaft: Drei Vorträge zu zentralen Forschungsthemen der Wiener Hungarologie
14.30-15.00 Farkas Gábor Kiss (Eötvös Loránd Universität, Budapest): Ein früher ungarischer Dozent an der Universität Wien: Johannes Caesar Ungarus und seine Rhetorik am Anfang des 15. Jahrhunderts
Farkas Gábor Kiss führt uns in seinem Vortrag in den Bereich der älteren ungarischen Literatur. Die Universität Wien wurde nach der Gründung des Collegium ducale (1384) und der hussitischen Wende der Universität Prag zu einem Zentrum der mitteleuropäischen Bildung und wurde im 15. Jahrhundert von vielen ungarischen Studenten besucht. Der Vortrag stellt die Karriere und das Dictamen-Lehrbuch eines ungarischen Dozenten, Johann Caesar Ungarus aus Lugosch im Banat vor, als Beispiel für den rhetorischen Unterricht in der Artes-Fakultät.
15.00-15.30 Ágnes Hansági (Universität Szeged): Der »Kanon« der Kinderliteratur und die Kinderliteraturforschung in Ungarn. Ein Versuch einer Bestandsaufnahme
Ágnes Hansági problematisiert in ihrem Vortrag den aktuellen Stand der ungarischen Kinderliteraturforschung. Der Beitrag behandelt dabei wesentliche Fragen, wie die Benennung der Disziplin in Ungarn, die Defizite der Forschung und der Hochschulausbildung bezüglich der Kinderliteratur sowie insbesondere den Modus der Kanonisierung.
15.30-16.00 Stephan Krause (Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, Leipzig): »Was heißt und zu welchem Ende…« – und was sagt Ihr persönlicher Hungarologieberater dazu?
Der Beitrag von Stephan Krause fragt nach dem komparatistischen Grundrezept hungarologischer Auseinandersetzung mit literarischen Artefakten. Er schmeckt dies mit knapper Methodenreflexion ab und würzt alles mit einer öffentlichen Reflexion des Tuns im Fach, aber auch des eigenen Tuns, das anhand ausgewählter, konkreter literarischer Beispiele aus dem 19.-21. Jahrhundert verhandelt wird
16.30-17.30 Publikations-Rap
Mitarbeiter*innen der Abteilung präsentieren in Form eines kurzweiligen Publikations-Raps die Highlights ihres wissenschaftlichen Publikationsoutputs des vergangenen Jahres - eine hervorragende Gelegenheit, die thematische Bandbreite des aktuellen Teams kennenzulernen.
18:00 Abendveranstaltung: Geschichte und Erinnerungen
Präsentation der Posterausstellung von Studierenden; Grußworte und Beiträge von ehemaligen Mitarbeiter*innen und Absolvent*innen; Buffet.
(Beiträge und kurze Wortmeldungen bitte im voraus an Katalin Blaskó [katalin.blasko@univie.ac.at] anmelden. Auch virtuelle Grüße in Form von Bildern oder kurzen Videoclips sind willkommen.)
Dienstag 28.5.
9:00–12:00 Ungarisch, Finnisch und Estnisch (usw.) in Wien: Wie machen wir die Studierenden mit fremden und nicht so fremden Sprachen und Kulturen vertraut?
9:00 9:30 Birute Klaas-Lang (Universität Tartu): Why Estonian?! Or still? Language attitudes of foreign staff and students of the University of Tartu.
9:30 10:00 Mikke Mayer, Wanda Wintschalek, Johanna Schwarz (Universität Wien): Sprachkurse aus Perspektive der Studierenden
10:15 10:45 Kaffeepause 15 min
10:30 11:00 Ilona Kivinen (Universität Helsinki): On the teaching of Saami at university level.
11:20 11:50 Jeremy Bradley (Universität Wien): “Kleine” Sprachen le(h)r(n)en: Warum, was, wie und wo?
12:00 12:30 – 14:00 Mittagspause
14:00–17:30 Die Finnisch-ugrische Sprachwissenschaft und ihre Zukunft in Wien
Keynote talk: Ksenia Shagal (Ludwig-Maximilians-Universität München): Uralic languages from a bird’s eye view
Uralic languages are among the best known in the world, and their family-internal diversity has been studied extensively, especially from the historical perspective. However, it is only recently that they have made their way into large-scale cross-linguistic studies and typological databases. This allows us to see the entire family from a different perspective — in a much broader context. In my talk, I will discuss the insights that this new opportunity can offer — both to Uralic studies and to other disciplines.
15:00 Kaffeepause
15:15 Kurze Vorträge von MitarbeiterInnen der Wiener Finno-Ugristik
- Veronika Szabó: Wie flexibel ist die ungarische Wortstellung?
- Mikko Kajander: Ob und wie man die Wortstellung im Finnischen unterrichten kann
- Christian Pischlöger: “E moul woar e Mame mit a Pape…”: Phonetische, morphosyntaktische und lexikalische Konvergenzen im Burgenland-Ungarischen, Burgenland-Kroatischen, Burgenland-Romanes und Burgenland-Jiddischen
- Ilia Moshnikov: On the use of minor(ity) languages on the Internet
- Johannes Hirvonen: Besitz allein macht nicht glücklich – die vielen Funktionen der marischen Possessivsuffixe
- Jeremy Bradley: Sprachwandel und Stalinismus
- Johanna Laakso: Und ewig grüßt die Sprachgeschichte, oder die Zukunft der Vergangenheit
Schlussworte.