Medienangebot und Medienkonsum der ungarischen Volksgruppe in Österreich 2022

Ergebnisse und Erkenntnisse

Die Studie Medienangebot und Medienkonsum in der ungarischen Volksgruppe knüpft an das zwischen 2010 und 2013 an der Abteilung der Finno-Ugristik der Universität Wien durchgeführte Forschungsprojekt ELDIA (European Language Diversity for All) an, das einen multidisziplinären Ansatz zur Revitalisierung der Forschung über Minderheitensprachen, Verkehrssprachen und Spracherhaltung darstellte.
Das Ziel der im Frühjahr 2022 durchgeführten Studie war es, den Medienkonsum und das Medienangebot der ungarischen Volksgruppe in Österreich zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf der Betrachtung der internetbasierten Medien lag, da in den letzten Jahren nicht nur eine rasante Digitalisierung festzustellen war und damit die Verwendung von internetbasierten Medien zugenommen hat, sondern ebendiese Medien in der Untersuchung im Rahmen der ELDIA Studie auch wenig Berücksichtigung gefunden hatten.

Gleichzeitig schließt die aktuelle Studie auch eine Forschungslücke, da es seit dem ELDIA-Projekt keine umfangreichen Untersuchungen zum ungarisch-sprachigen Medienangebot und Medienkonsum beziehungsweise zur Mediennachfrage innerhalb der Volksgruppe gab. Die Europäische Charta für Regionale- und Minderheitensprachen stellte 2018 in ihrem Bericht fest, dass es eine Fehlstelle hinsichtlich des Angebots von Fernsehprogrammen und Zeitungen gibt. Aus der ELDIA-Studie geht zusätzlich hervor, dass traditionelle Medien, wie Zeitungen und Magazine in gedruckter Form, Fernsehen oder Radio, die Menschen nicht besonders gut erreichen. Die Ergebnisse der Studie, die zum einen aus der Sichtung der vorhandenen Onlinemedien und zum anderen aus einer Umfrage über den persönlichen Medienkonsum sowie Erwartungen an das bestehende Medienangebot bestand, dienen also nicht nur zur Information und Orientierung im Bereich des medialen Angebots für die Volksgruppe, sondern auch zur Unterstützung beim weiteren Ausbau der (digitalen) Medienlandschaft, der im Idealfall unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse, Wüsche und Vorstellungen der ungarischen Volksgruppe entsprechend geschehen sollte.

Die detaillierte Auswertung der Umfrage ist hier zum Download bereitgestellt: Ergebnisse

 

Projektmitarbeiterinnen

Erika Erlinghagen (Projektleitung)
Ágota Kertész

Projektförderung

Das Projekt wurde gefördert durch die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramtes Österreich.